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Präventionsgrundsätze nach Elisabeth Fey

1. Ich habe das Recht, selbst zu bestimmen, welche Berührungen mir angenehm sind.

Jeder Mensch ist einzigartig. Kein Fingerabdruck kommt zweimal vor. Prävention bedeutet, Kindern ein Gefühl für die Einzigartigkeit ihres Körpers zu vermitteln. Sie sind wie sie sind und es gibt niemanden, der noch so wäre. Jeder darf über seinen Körper selbst bestimmen. Jeder weiß selbst, was er oder sie benötigt. Niemand darf über den Körper eines anderen verfügen. Diese wichtigen Botschaften brauchen Kinder. Dazu gehört auch ein informiertes und aufgeklärtes Verhältnis zum eigenen Körper. Kinder brauchen die Gelegenheit, über Liebe, Zärtlichkeit und Sexualität sprechen zu können, denn wie sollten sie sexuelle Übergriffe mitteilen, wenn sie dafür keine Worte haben?

2. Ich habe das Recht, selbst zu bestimmen, welche Berührungen mir angenehm sind.

Unsere Gefühle sind so vielfältig wie das Leben. Manchmal könnten wir fliegen, ein andermal würden wir uns am liebsten wie ein Maulwurf tief in die Erde graben. Alle unsere Gefühle sind wichtig und haben ihre Berechtigung, denn Gefühle sind unser wichtigster Schatz, um Situationen richtig einschätzen zu können. Es gibt angenehme Gefühle, die sind wie Schmetterlinge im Bauch. Unangenehme Gefühle liegen wie Steine im Magen. Es gibt aber auch Gefühle, die ganz schwer zu beschreiben sind. Solche "komischen" Gefühle verwirren und sind oft ein Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Prävention bedeutet für uns, Kinder zu ermutigen, ihre Gefühlsvielfalt unterscheiden und schätzen zu lernen.

3. Ich habe das Recht, meinen Gefühlen zu trauen.

Gefühle wahrzunehmen und zuzulassen ist Voraussetzung für die Unterscheidung von Berührungen. Täter*innen vernebeln schleichend die Wahrnehmung der Kinder und sexualisieren Berührungen. Kinder merken anfangs, dass etwas nicht stimmt, "komisch" ist. Dieses Gefühl wird ihnen jedoch von den Täter*innen und dem Umfeld ausgeredet. Prävention bedeutet, Kinder in der Wahrnehmung von "komischen" Berührungen zu bestärken und Strategien für deren Abwehr zu entwickeln. Dazu müssen sie lernen, die Wirkung von Berührungen auf sich zu unterscheiden und der eigenen Wahrnehmung zu trauen.

4. Ich habe das Recht, dass mein NEIN gehört und akzeptiert wird.

Kinder dürfen sich wehren, wenn sie in Situationen geraten, die ihnen bedrohlich oder unklar vorkommen, wenn sie sich in ihrer Sicherheit bedroht fühlen. Prävention bedeutet, Kinder zu ermutigen, Grenzen zu setzen. Es bedeutet auch, Kinder für die Grenzen anderer zu sensibilisieren. Dabei ist vor allem unsere eigene Haltung entscheidend. An unserem Beispiel lernen Kinder, wie Grenzen gesetzt werden, was erlaubt und was verboten ist. Die Verantwortung, Kinder in ihrem Recht auf Nein sagen zu bestärken und ernst zu nehmen, liegt bei den Erwachsenen.

5. Ich habe das Recht, schlechte Geheimnisse weiterzusagen

Täter*innen setzen Kinder unter Geheimhaltedruck. Sie spielen mit der Angst der Kinder und nutzen das kindliche Verständnis von "Ehre" aus. Prävention bedeutet, Kindern den Unterschied zwischen guten und schlechten Geheimnissen beizubringen. Gute Geheimnisse fühlen sich gut an und tun niemandem weh. Schlechte Geheimnisse sind keine richtigen Geheimnisse. Sie machen Bauchschmerzen und dienen zum Schutz des*der Täter*in. Kinder dürfen solche Geheimnisse weitererzählen, denn das ist das einzige, was hilft.

6. Ich habe ein Recht auf Hilfe.

Schlechte Geheimnisse sind solche, die mir oder anderen schaden. Diese darf ich weitersagen, auch wenn es mir verboten worden ist. Täter*innen setzen Kinder unter Geheimhaltedruck. Sie spielen mit der Angst der Kinder und nutzen das kindliche Verständnis von "Ehre" aus. Prävention bedeutet, Kindern den Unterschied zwischen guten und schlechten Geheimnissen beizubringen. Gute Geheimnisse fühlen sich gut an und tun niemandem weh. Schlechte Geheimnisse sind keine richtigen Geheimnisse. Sie machen Bauchschmerzen und dienen zum Schutz des*der Täter*in. Kinder dürfen solche Geheimnisse weitererzählen, denn das ist oft das einzige, was hilft.

7. Ich bin nicht schuld, wenn meine Rechte verletzt werden.

Kinder fühlen sich oft für das verantwortlich, was um sie herum geschieht. Täter*innen nutzen dies aus, indem sie ihnen gezielt die Schuld für die Übergriffe aufbürden. Prävention bedeutet, Kindern immer wieder deutlich zu machen: Es ist nicht deine Schuld! Dies gilt insbesondere auch dann, wenn Kinder Geschenke angenommen haben, ins Auto eines Fremden eingestiegen sind oder angeblich "provoziert" haben. Die volle Verantwortung liegt bei den Täter*innen selbst.

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