Arbeitskreis Schuldnerberatung der freien Träger der Landeshauptstadt Dresden
3.719 Dresdnerinnen und Dresdner haben im Jahr 2017 die Schuldnerberatungsstellen der freien Träger in der Landeshauptstadt Dresden aufgesucht, davon 2.671 zum ersten Mal. Unter Berücksichtigung der Familiensysteme der Ratsuchenden haben 5.702 Personen, davon 1.898 Kinder unter 18 Jahren die Beratung in Anspruch genommen.
Über 47 Prozent der Neuklienten bezogen ausschließlich oder ergänzend zu ihrem sonstigen Einkommen Leistungen nach SGB II (Hartz IV). Etwa 16 Prozent dieser Klienten hatten Mietschulden, fast 9 Prozent Schulden beim Energieversorger und rund 8 Prozent Straf- oder Bußgelder. Bei diesen so genannten Primärschulden besteht sofortiger Handlungsbedarf, um Folgen für die Betroffenen wie Verlust der Wohnung, Unterbrechung der Stromversorgung oder eine Inhaftierung zu verhindern. Wenn solche Krisensituationen bewältigt sind, suchen die Schuldnerberater mit den Klienten nach einer Perspektive für eine Zukunft ohne Schulden.
Seit Jahren sind etwa 10 Prozent der Ratsuchenden Rentner. Älteren Menschen ist ihre prekäre finanzielle Lage oft außerordentlich unangenehm. Sie scheuen die Offenbarung ihrer Schwierigkeiten gegenüber Dritten und die Inanspruchnahme von Hilfe. Die Phase, in der eigentlich der Genuss des im Arbeitsleben Geschaffenen im Vordergrund stehen sollte, erleben sie als nervenaufreibend und kräftezehrend. Haben sie sich entschlossen, eine Schuldnerberatung aufzusuchen, werden sie von den Fachkräften als besonders dankbar erlebt. Aktuelle Studien belegen, dass Altersarmut weiter ansteigen wird. Bei geringen Einkünften und Zeiten von Arbeitslosigkeit können die Menschen weder private Vorsorge treffen noch ausreichend Rentenpunkte sammeln. Solche Einkommenslagen spiegeln sich auch bei den Ratsuchenden der Dresdner Schuldnerberatungsstellen wider.
Regelmäßig leisten Schuldnerberatungsstellen Aufgaben im Rahmen des Schuldnerschutzes. So sind im vergangenen Jahr 1.048 Bescheinigungen zur Erhöhung des pfändungsfreien Betrages auf dem P-Konto (Pfändungsschutzkonto) ausgestellt worden. Zum 1. Juli 2017 hat der Gesetzgeber die Lohnpfändungstabelle angepasst und den Schuldnerschutz erhöht.
In den Fokus sind die steigenden Mieten in der Stadt gerückt. Angefangen von den Schwierigkeiten von Schuldnern mit negativem Schufa-Eintrag, eine neue Wohnung zu finden, über den überproportional steigenden Anteil der Miete am persönlichen Gesamthaushalt bis hin zu drohender oder tatsächlicher Wohnungslosigkeit spielt das Thema in vielen Beratungssituationen eine wesentliche Rolle.
Erneut mahnen die Schuldnerberatungsstellen der freien Träger zur Vorsicht gegenüber gewerblichen Anbietern. Immer wieder treten kommerziell arbeitende Vereine mit fragwürdigen Hilfeangeboten für Schuldner in Erscheinung. Die Werbung mit einem „kostenlosen Informationsangebot“ und als „Alternative zur Privatinsolvenz“ ist besonders auf Menschen ausgerichtet, die Hoffnung auf finanzielle Entlastung haben.
Die Schuldner- und Insolvenzberatung der freien Träger ist kostenfrei. Sie wird von der Landeshauptstadt Dresden und dem Freistaat Sachsen gefördert.
Ansprechpartner für die Medien
Jens Heinrich
AWO SONNENSTEIN gemeinnützige GmbH
Telefon 0351 8588118
jens.heinrich@awo-sonnenstein.de
Sebastian Kieslich
Caritasverband für Dresden e. V.
Telefon 0172 5719069
kieslich@caritas-dresden.de
Annett Gaumnitz
Gemeinnützige Gesellschaft Striesen Pentacon e.V.
Telefon 0351 3122414
schuldnerberatung@striesen-pentacon.de
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