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  • Zwei Tage vor Weihnachten erreicht die 25 Jugendlichen der Produktionsschule „Stellwerkstatt“ in Stadt Wehlen (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) eine Hiobsbotschaft: ihre Schule, ihr „Save-Place“ soll ab Januar nicht mehr die Türen öffnen. „Eine Katastrophe für unsere Jugendlichen, die schon viele Beziehungsabbrüche hatten, die von vielen Systemen fallen lassen geworden sind, die mit Drogen oder psychischen Erkrankungen es in ihrem Leben nicht leicht haben“, so fasst die Leiterin der „Stellwerkstatt“ Daniela Ulbricht diese Entscheidung zusammen.

    Die Sächsische Aufbaubank (SAB) informierte die Einrichtung in einer „Vorabmitteilung“, dass die Einrichtung einen Ablehnungsbescheid erhalten werde. Das bedeutet: ab 1.1.2023 fällt die Finanzierung der Einrichtung durch das ESF-Förderprogramm weg. Seit 2008 ist die Einrichtung mit 90 Prozent gefördert worden. Es sollen damit Jugendliche ohne Schulabschluss und Perspektive für den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Das Jugendamt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hatte im August zugesichert, seinen Anteil der Finanzierung in Höhe von 10 Prozent weiter fortsetzen zu wollen.

    „Für uns als AWO Kinder- und Jugendhilfe war damit klar, wir können auch für die nächsten 2 Jahre dieses wichtige Angebot fortführen, 25 Jugendlichen aus der Region zum Schulabschluss begleiten und für den Arbeitsmarkt vorbereiten“, sagte Geschäftsführerin Claudia Grüneberg. „Um so mehr sind wir entsetzt, dass wir kurz vor Weihnachten und zwei Wochen vor Jahresende, über das Ende der Förderung informiert werden. Hier wird durch die SAB - ohne fachlichen Einblick und ohne Rückfragen - eine wichtige Stütze im Bereich der Jugendberufshilfe von heute auf morgen platt gemacht.“

    Die sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der „Stellwerkstatt“ und die sechs Honorarkräfte der Einrichtung sind von der Nachricht völlig überrascht worden. „Wir müssen nun erstmal versuchen, mit den Jugendlichen in Kontakt zu treten und dann gemeinsam im Januar den Kampf für unsere Einrichtung fortsetzen“, sagte Daniela Ulbricht. „Hier werden 14 Jahre Expertise kaputt gemacht, am schlimmsten für mich: für unsere 25 Jugendlichen fällt von heute auf morgen ihre Perspektive weg, da bricht eine Welt zusammen.“