Hunderte Gäste, Klienten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Familien sowie Anwohner aus dem Stadtteil sind am 5. September der Einladung zur 40-Jahr-Feier im AWO Seniorenzentrum "Prof. Rainer Fetscher" gefolgt.
Bereits am Morgen herrscht reges Treiben auf dem Außengelände: Infoschilder und Wegweiser werden aufgestellt, zwei große Festzelte sorgen für den notwendigen Schatten. Kleine überdachte Holzstände werden liebevoll mit Luftballons, Girlanden, Tischdecken und Blumen dekoriert. Hausmeister und Bewohnerbetreuung packen an, Hand in Hand entsteht hier ein großes Festareal.
Ins Auge sticht sofort auch die Hüpfburg. Eine Hüpfburg? Vor dem Seniorenzentrum? Genau richtig dort, meint die Moderatorin des Tages Sigrun Rottstädt, die im Laufe des Tages durchs Programm führen wird. Die Hüpfburg wird mittags dann auch das erste Mal bereits in Beschlag genommen, als die Kinder der AWO Kita Bahnhofstraße vom Mittagessen im Seniorenzentrum zurück in die Kita laufen. Der Zwischenstopp ist einfach Pflichtprogramm.
Langsam steigt nun auch bei Einrichtungsleiter Nico Herbrich die Anspannung. Die Leiterin der Bewohnerbetreuung, Frau Ehrhardt, flitzt von Stand zu Stand, hier fehlt noch ein Kabel, dort müssen noch ein paar Luftballons hin. Pressevertreter sind bereits unterwegs, interviewen Klienten, Mitarbeiter und den Chef. Machen Fotos, stellen viele Fragen.
Die ersten Gäste kommen frühzeitig an, überreichen reichlich Pflanzen, Bäumchen, Blumengrüße. Kurz vor 13 Uhr wird es kurz hektisch, die geladenen Gäste aus Politik und Verwaltung treffen ein: Dresdens Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Kaufmann, Stadtbezirksamtsleiter Jörg Lämmerhirt, zahlreiche Vertreter von AWO Kreisverband Dresden und AWO Landesverband und schließlich Sachsens Sozialministerin Petra Köpping. Die kennt das Haus bereits, war während der Coronazeit schon ein mal zu Gast.
Die Türen zum großen Speise- und Veranstaltungssaal schließen sich pünktlich um 13 Uhr - die Band Blue Alley, allesamt Absolventen der Hochschule für Musik, eröffnen den ersten Teil des großen Festtages: die Feierstunde.
Währenddessen wirbeln Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter auf dem Außengelände. Bratwürste liegen bereit, Getränke werden bereitgestellt, ein Foodtruck rollt an, die Bürgerpolizisten aus dem Stadtteil legen Infomaterial aus, zeigen interessierten ihren Streifenwagen.
Bemerkenswert auch: am morgen gab es eine kleine Havarie im Haus, ein Abwasserrohr war verstopft, Überflutung war die Folge auf einer Etage. Doch von all dem bekommen die Festgäste nichts mit. Haustechnik, Hausmeister und externe Dienstleister nehmen sich auch diesem Problem an, obwohl heute doch eigentlich der Festtag im Mittelpunkt stehen sollte.
Im Festsaal begrüßen der Geschäftsführer des Unternehmensverbundes Thomas Pallutt und Einrichtungsleiter Nico Herbrich die Festgäste. Staatsministerin Petra Köpping erinnert sich gerne an ihren ersten Besuch im Haus: „Ich habe hier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennengelernt, die sich mit Herz dafür einsetzen, dass es den Bewohnerinnen und Bewohnern zu ihrem Lebensabend gut geht.“ Die Ministerin thematisiert dabei auch das Thema der Kosten für die Pflege, sie führt aus: „Steigende Kosten machen mir Sorgen, meine Sorge gilt dabei den älteren Menschen. Wir müssen das gemeinsam im Bund lösen. Investitionskosten und Azubikosten sollten nicht die Bewohner zahlen: Bund, Land und Kommunen müssen sich hier offen in die Augen gucken. Wenn man die Vollversicherung für die Pflege will, wird das etwas kosten.“ Abschließend übergibt Frau Köpping noch ein kleines Präsent, eine Flasche Wein mit dem Aufdruck "Zusammenhalt".
AWO Sachsen Landesvorsitzende Margit Weihnert wurde für die Festansprache gewonnen, sie nahm die Gäste mit auf eine Reise durch die Zeit. Von den Anfängen des Hauses am 4. Oktober 1983 - damals noch als Pflege- und Feierabendheim eröffnet bis ins hier und jetzt als modernes Haus mit stationärer Pflege, Tages- und Kurzzeitpflege sowie Seniorenwohnungen. Sie dankte dabei insbesondere den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: "Ein Haus lebt nur von und mit seinen Bewohnerinnen und Bewohnern und seinen Mitarbeitenden. Hier arbeiten Menschen aus 14 Nationen, es gibt 12 Azubis und es gibt drei Mitarbeitende, die schon seit 38-40 Jahren hier tätig sind, 24 Mitarbeitende seit über 30 Jahren. Dafür sind wir dankbar.“ Frau Weihnert schloss ihre Festrede mit dem Hinweis, dass hier schon immer gerne gefeiert wurde - wie auch heute ein wunderbares Fest organisiert wurde.
Dresdens Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Kaufmann betonte, wie wichtig das Haus für den Stadtteil ist: „40 Jahre Pflege bedeutet Freude und Dankbarkeit, das Haus gibt vielen Dresdnerinnen und Dresdner ein Zuhause, in dem sie gut umsorgt werden. Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam ein stabiles Ökosystem aufbauen, ein Netzwerk für Bürgerinnen und Bürger, egal ob Kurzzeit, Tagespflege, ambulante Pflege oder stationär. Dass wir gemeinsam hier in Großzschachwitz Zukunft gestalten.“ Abschließend sagte Frau Kaufmann: „Was mich sehr freut, ist, dass die Menschen hier nicht sagen: man ist im Heim, sondern: man ist DAHEIM.“
Beschlossen wurde die Feierstunde mit einem kleinen Dankeschön an Mitarbeiterinnen und Partner, die dem Haus bereits seit 38-40 Jahren verbunden sind.
Punkt 14 Uhr wird der alkoholfreie Sekt gereicht, eine Führung durchs Haus angeboten. Mit viel Liebe wurde beispielsweise eine Fotoausstellung und Chronik zur Geschichte des Hauses erstellt. Diese ist übrigens auch längerfristig zu sehen.
Die Feierlichkeiten verlagerten sich damit nun in den Außenbereich: zahlreiche Klienten, Angehörige und erste Nachbarn aus dem Stadtteil kamen zum Seniorenzentrum, genossen kulinarische Leckereien und die musikalische Untermalung durch die Band Blue Alley.
Ab 16 Uhr folgte dann das Dankesfest für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Seniorenzentrums und ihre Angehörigen. Viele brachten ihre Kinder mit, die Hüpfburg war bis zum Abend dauerhaft voll. Auch der eine oder andere Senior bewies "Sitzfleisch" und genoss den Trubel im und vor dem Haus.
Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Ehrenamtlichen und Helfern, die vor und hinter den Kulissen diesen Festtag möglich machten, insbesondere Frau Ehrhardt und allen Kolleginnen der Bewohnerbetreuung, den Kollegen der Pflege, die die Klienten beim Fest wunderbar eingebunden haben, den Hausmeistern und Technikern, den Kollegen der Küche, aus der Verwaltung und Geschäftsstelle, Angehörigen sowie den externen Partnern wie Polizei, Catering, Band und Moderation. Herzlichen Dank.
Das Fest in Zahlen:
- Strahlender Sonnenschein und 27 Grad Außentemperatur
- Es wurden ca. 400 Gläser Bier, Radler, Limonade, Saft und Wasser ausgeschenkt
- Es wurden 200 Bratwürste gegrillt und an unsere Gäste ausgegeben
- 45 Liter Eis (ca. 600 Eistüten) mit dem Favoriten Vanille und Schokolade
- 75 Kg Kartoffeln (in verschiedensten Offenkartoffelvariationen herzhaft bis vegetarisch)
- Für unsere Mitarbeiter gab es zahlreiche Varianten von Limonaden, Säften und Cola (ca. 100 Flaschen)
- Über den gesamten Zeitraum haben ca. 600 Menschen unser Fest besucht
- Mehrere Gruppen haben den Halbstündlichen Rundgang (Führung) durch unsere Einrichtung wahrgenommen.
Nico Herbrich zieht folgendes Fazit: "Als Einrichtungsleiter kann ich sagen, dass es seit langer Zeit wieder ein Fest war welches den offenen Charakter unserer Einrichtung und die Integration in unser Wohngebiet widerspiegelte. Von Daher kann ich mich nur bei allen helfenden Händen sowie den Mitarbeitern welche das Dienstgeschäft während der Zeit aufrecht erhalten haben bedanken.
Ganz besonders bei der federführenden Organisatorin und Leiterin der Bewohnerbetreuung Frau Ehrhardt, sowie ihrer Vertretung Frau Pelz als Organisatorin in der Erstellung unserer Chronik und der dazugehörigen Ausstellung.
Danke auch an die Zahlreichen Glückwünsche und Geschenke zum Jubiläum. Jedes dieser Geschenke wird seinen besonderen Platz in unserer Einrichtung bekommen und uns jederzeit an dieses Jubiläum erinnern."