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Logo AWO Sachsen Soziale Dienste gemeinnützige GmbH AWO Produktionsschule "Stellwerkstatt" / AWO Sachsen Soziale Dienste gemeinnützige GmbH

Wir gestalten Zukunft.

AWO Produktionsschule "Stellwerkstatt"

Träger: AWO Kinder- und Jugendhilfe gemeinnützige GmbH

Damit du den Anschluss nicht verpasst

In der Produktionsschule "Stellwerkstatt" können sich Jugendliche im Alter von 15 bis 25 Jahren über einen Zeitraum zwischen sechs Monaten und zwei Jahren handwerkliche Fähigkeiten aneignen und in verschiedenen Berufsfeldern ausprobieren. Ziel ist es, die Teilnehmenden zu ermutigen und zu unterstützen, sich eine Perspektive für ihr weiteres Leben zu erarbeiten. Die Produktionsschule bietet den Hauptschulabschluss und - im Unterschied zu anderen Produktionsschulen in Sachsen - auch den Realschulabschluss an. Damit erhöhen sich die Chancen auf einen Ausbildungs- oder einen Arbeitsplatz enorm.

Für die praktische Tätigkeit stehen den Teilnehmenden drei Fachbereiche zur Auswahl. Anleitung und praktische Befähigung erfolgt durch qualifiziertes Fachpersonal.

Produktionsbereich Service

  • Vor- und Zubereitung des Mittagessens für alle Werkstattmitarbeitenden
  • Serviceleistungen im Bereich Tourismus
  • Hauswirtschaftliche Dienstleistungen
  • Umweltprojekte

Produktionsbereich Wolle

  • Kennenlernen von Grundlagen der Wollverarbeitung und Schafhaltung
  • Farblehre und Färberpflanzenkunde
  • Aufbereitung heimischer Schafwolle
  • Teilnahme an Workshops
  • Filzen, Spinnen, Stricken, Häkeln, Weben, Nähen

Produktionsbereich Forst

  • Waldarbeiten im Gebiet des Nationalparks Sächsische Schweiz
  • Kennenlernen und Bestimmen von Baumarten und Schadensbildern
  • Teilnahme an Qualifizierungsangeboten (Motorkettensägenkurs)
  • Dienstleistungen im Forst

Neben der fachlichen Betreuung bieten erfahrene Sozialpädagog*innen den Jugendlichen Hilfestellungen zur Lösung individueller Probleme an. Dazu gehören Kompetenzfeststellung, Bewerbungstraining, Begleitung bei Behördengängen, Unterstützung bei Antragstellungen und beim Lernen. Die Produktionsschule strebt an, möglichst alle Teilnehmenden in eine berufliche Ausbildung oder Arbeit zu vermitteln. Bewerbungen für die Teilnahme an der Produktionsschule sind jederzeit möglich.

Die AWO Kinder- und Jugendhilfe gemeinnützige GmbH als Träger der "Stellwerkstatt" ist "Zugelassener Träger nach dem Recht der Arbeitsförderung".

Kontakt

AWO Produktionsschule "Stellwerkstatt"
Bahnhofstraße 1
01829 Stadt Wehlen
in GoogleMaps zeigen
Telefon 035020 759500
Telefax 035020 759502
info30@awo-kiju.de
www.awo-in-sachsen.de/produktionsschule

Ihre Ansprechpartnerin

Daniela Ulbricht, Einrichtungsleiterin

News

  • Heute, am Donnerstag (4. September 2025), war der Landtagsageordnete Felix Hitzig (CDU) und seit dem 31. Januar 2025 Vorsitzender des Landesjugendhilfeausschusses Sachsen sowie jugendpolitischer Sprecher seiner Fraktion – zu Gast in der AWO‑Produktionsschule „Stellwerkstatt“ in Stadt Wehlen. Unsere Leitung und pädagogischen Fachkräfte nutzten die Gelegenheit, um die Bedeutung der Produktionsschulen in Sachsen ins Blickfeld zu rücken – insbesondere mit Blick auf die zukünftige Finanzierung über 2027 hinaus.

    Im Gespräch bewegten Fragen zur Finanzierung und mögliche Schritte hin zu einer Regelfinanzierung dieser wertvollen Angebote für Jugendliche ab 15 Jahren

    Praxis erleben, Perspektiven schaffen

    Herr Hitzig verschaffte sich selbst ein Bild von unserem Alltag: Er besichtigte die Räumlichkeiten und lernte die drei Produktionsbereiche kennen – Forst, Wolle und Service/Gastronomie. Dabei kam er mit Teilnehmenden sowie Fachkräften ins Gespräch.

    Forstbereich: Hier begeisterten ihn die Waldarbeiten im Gebiet des Nationalparks Sächsische Schweiz, der Umgang mit Baumarten und Schadensbildern sowie Qualifizierungsangebote wie der Motorkettensägenkurs

    Wollverarbeitung: Neues erlernen beim Filzen, Spinnen, Stricken, Häkeln, Weben und der Pflege heimischer Schafwolle – kombiniert mit Farblehre und Färberpflanzenkunde

    Gastronomie- und Serviceteil: Praktische Erfahrungen im Service sowie hauswirtschaftlichen Dienstleistungen; außerdem die Vorbereitung von Mittagessen für das Team und touristische Servicetätigkeiten

    Parallel zur fachlichen Begleitung erhalten die Jugendlichen wertvolle sozialpädagogische Unterstützung: Kompetenzfeststellungen, Bewerbungstraining, Begleitung bei Behördengängen, Unterstützung beim Lernen – stets mit dem Ziel, eine Ausbildung oder Beschäftigung zu erreichen

    Warum das so wichtig ist

    Die Stellwerkstatt bietet Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren Möglichkeiten über sechs Monate bis zu zwei Jahren, praktische Fähigkeiten zu erlernen und Perspektiven zu entwickeln

    Im Unterschied zu vielen anderen Einrichtungen in Sachsen ermöglicht sie sogar den Erwerb des Realschulabschlusses – zusätzlich zum Hauptschulabschluss. Das stärkt ihre Chancen auf Ausbildung oder Arbeit erheblich.

    Fazit – Gemeinsam Perspektiven sichern

    Die Gespräche zeigten deutlich: Die Arbeit der Produktionsschulen ist unverzichtbar. Von der handwerklichen Praxis über Bildung bis hin zur persönlichen Betreuung – sie bieten Jugendlichen Halt, Struktur und Zukunft. Wichtig wäre nun, auch übers Jahr 2027 hinaus eine stabile, reguläre Förderung sicherzustellen. Denn: Diese Orte schaffen Lebenswege – und das ist politisch wie gesellschaftlich von großer Bedeutung.

    • Zwei Personen in Holzwerkstatt im Gespräch
    • Zwei Personen im Gespräch
    • Zwei Personen im Gespräch vor AWO Produktionsschule
    • Webstühle für den Filzbereich werden präsentiert
    • Zwei Personen im Gespräch
    • Zwei Personen im Gespräch im Filzbereich
    • Sprüche von Jugendlichen auf einer weißen Säule
    • Zwei Personen im Gespräch in der Filzwerkstatt
    • Ein jugendlicher zeigt mit Eimer und Filzstoff die Filzarbeit einem Mann.
    • Drei Personen im Gespräch in Klassenraum.
    • Zwei Personen vor offenem Fenster in Wehlen.
    • Gesprächsrunde in Büro
  • Die Kennlerntage in der AWO Produktionsschule Stellwerkstatt sind alles – nur nicht langweilig.

    Zum Start haben sich neue und alte Teilnehmende der AWO Produktionsschule Stellwerkstatt Wehlen Zeit genommen, um sich besser kennenzulernen und als Gruppe zusammenzuwachsen. Drei Tage voller Kreativität, Bewegung und Teamgeist stehen auf dem Plan.

    Ein Höhepunkt war ein Graffiti-Workshop auf dem AWO-Gelände in Heidenau – direkt an der Halle am ehemaligen JUWEL und ZAB. Gemeinsam mit zwei Coaches vom House of Urban Culture gestalteten die Jugendlichen eine Wandseite mit einem großen, bunten Motiv. Wer gerade nicht sprayte, konnte sich an anderen Kreativ- oder Spielstationen austoben. Der Tag endete mit einem gemeinsamen Grillen im Garten.

    Am zweiten Tag ging es raus: Bei einem Stadtspiel durch Wehlen erkundeten die Jugendlichen an sieben Stationen die Stadt – von der Burg über das Schwimmbad bis zum Pflanzengarten. Viele Orte kannten sie bereits durch Arbeitsaufträge, andere waren neu. Ziel war: gemeinsam entdecken, lachen und dabei ein Stück mehr zusammenwachsen.

    Zum Abschluss der Kennlerntage steht ein Arbeitseinsatz in einer Pension in Schellerhau an – ein Ort, der für viele mit besonderen Erinnerungen verbunden ist: Mindestens einmal im Jahr findet dort das Lerncamp der Produktionsschule statt. Der Einsatz ist bereits der dritte dieser Art – und ein schönes Zeichen für gegenseitige Wertschätzung.

    Bedeutet: Gemeinsam starten, gestalten und ankommen – mit Farbe an den Händen und Teamgeist im Gepäck.

    • Bunte Grafittiwand
    • Bunte Grafittiwand mit AWO-Schriftzug
  • Der sächsische Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler und Landrat Michael Geisler haben die AWO Produktionsschule "Stellwerkstatt" besucht. Nach dem Wirbel um die drohende Schließung der Einrichtung und die Last-Minute-Rettung wollten sich beide nun selbst ein Bild vor Ort machen. Geschäftsführer Thomas Pallutt und Einrichtungsleiterin Daniela Ulbricht begrüßten die Politiker im Bahnhofsgebäude von Wehlen, währenddessen die Produktionsschüler*innen in den Werkbereichen die Pausenversorgung vorbereiteten, filzten, häkelten und webten.

    Der Landkreis unterstützt die Einrichtung seit vielen Jahren, finanziert die "Stellwerkstatt" mit zehn Prozent. Landrat Michael Geisler betonte, dass man auch für den kommenden Förderzeitraum 2025-2026 entsprechende Gelder einplanen wolle. "Das sollte uns gelingen", sagte Geisler. Er will im weiteren Prozess den Austausch vertiefen, um gemeinsam mit den Fördermittelgebern von der Sächsischen Aufbaubank (SAB) die "Stellwerkstatt" zu sichern. Die SAB finanziert die Stellwerkstatt zu 90 Prozent mit Geld aus dem Europäischen Sozialfond (ESF). Die derzeitige ESF-Förderperiode begann 2021 und endet 2027.

    Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler sagte, dass Stabilität für die Einrichtung entscheidend sei. Die Politiker betonten, dass man im kommenden Jahr auch im Hinblick auf die Landtagswahl und die neue Legislatur das Thema angehen sollte.

    Bei dem rund 90 minütigen Besuch erläuterten Mitarbeitende und Schüler den Alltag in der "Stellwerkstatt". Die Filz- und Wollarbeiten stießen bei Rößler auf großes Interesse, er hält selbst Schafe.

    Auch die Forstarbeit wurde intensiv begutachtet, hier sieht Landrat Michael Geisler einen hohen Bedarf zum Beispiel bei der Sicherung von Wanderwegen. Die Klienten der Stellwerkstatt sind beispielsweise an so berühmten Ausflugsorten wie der Bastei, den Schwedenlöchern oder im Uttewalder Grund im Einsatz, um Wege zu sichern und zu erneuern. Auch die Beräumung aufgrund der Borkenkäfer-Schäden macht einen großen Anteil der Arbeit aus.

    Stolz ist das Team der Stellwerkstatt auf die 80 Holzbänke, die für den Nationalpark gefertigt wurden. Aktuell läuft die Produktion einer Sitzbank für die Stadt Wehlen mit Ausblick auf die Basteifelsen. Das wurde auch vom Landrat anerkennend kommentiert.

    Abschließend bleibt das Fazit, dass der Austausch zwischen Politik, Verwaltung, Träger, Einrichtung und SAB intensiviert werden solle, um die Zukunft der Einrichtung zu sichern.

  • Was ist am 21.12.2022 passiert?

    Vorläufiger ablehnender Bescheid durch die Sächsische Aufbaubank auf den Antrag vom September 2022 für die Projektlaufzeit vom 1.1.2023 bis 31.12.2024, also knapp zwei Wochen vor dem geplanten Projektstart.

    Was macht unsere Produktionsschule "Stellwerkstatt" der AWO aus?

    - langjährige Erfahrung auf dem Arbeitsfeld Jugendberufshilfe, konsolidiert seit 14 Jahren
    - Zuwendung für und Abholung junger Menschen vom Rande der Gesellschaft
    - Hinführung der Teilnehmenden zum Haupt- oder Realschulabschluss sowie Vermittlung praktischer Fähigkeiten in der Werkstatt
    - Ort der Vielfalt und des kulturellen Austauschs
    - erfolgreiche Vermittlung der jugendlichen Teilnehmenden auf dem Arbeitsmarkt und in Ausbildung
    - tragfähige Netzwerkarbeit mit regionalen und überregionalen Kooperationspartnern auf verschiedensten Ebenen: Bildung/Vermittlung - Landesamt für Schule und Bildung, Job-Center, Jugendamt | Wirtschaft, z. B. Nationalpark, touristische Unternehmen | Produktionsschule - Arbeitskreis der sächsischen Produktionsschulen, Mitarbeit im Vorstand des Bundesverbandes Produktionsschulen
    - qualifiziertes, engagiertes Personal, das sich permanent weiterbildet
    - Plätze permanent gut besetzt und Warteliste potentieller Teilnehmer:innen
    - drei Werkstattbereiche mit starkem regionalen und Arbeitswelt-Bezug
    - gesicherte Auftragslage für die kommenden Jahre

    Was bedeutet das?

    - Aufgabe einer komplett eingerichteten und arbeitsfähigen Produktionsschule
    - abruptes Ende der Produktionsschulzeit für aktuell 25 Jugendliche, die zum Teil kurz vor ihrem Abschluss stehen bzw. auf eine zweijährige Schulzeit hier gehofft hatten
    - Verprellen von Partnern und Auftraggebern

    Welche Schicksale verbergen sich dahinter?

    Jugendliche mit komplizierten Lebenswegen, die meist bereits mehrfach Ablehnung und Misserfolge erfahren mussten, zum Beispiel:
    - L.: junge Mutter und Halbwaise, die nach Suchtmittelmissbrauch nun seit Mai 2021 in der "Stellwerkstatt" Stabilität gefunden hat und im Frühjahr 2023 ihre Realschulprüfung angehen wollte
    - Z.: Jugendliche mit bisher permanenten Schul- und Ortswechsel, die es in keinem vorangegangenen Projekt länger als drei Monate ausgehalten hat und nun bereits seit mehr als einem Jahr hier ist und als Klassensprecherin für die Teilnehmenden einsteht
    - G.: unbegleiteter minderjähriger Asylbewerber, der hier Freundschaften knüpfen konnte, integriert ist, sein Deutsch verbessert, Systemadministrator als Berufswunsch hat
    - J.: dessen Leben immer wieder von Beziehungsabbrüchen geprägt wurde und der stark selbstverletzendes Verhalten aufweist, muss nun wiederum ein äußerst abruptes Ende verkraften
    ...

  • Zwei Tage vor Weihnachten erreicht die 25 Jugendlichen der Produktionsschule „Stellwerkstatt“ in Stadt Wehlen (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) eine Hiobsbotschaft: ihre Schule, ihr „Save-Place“ soll ab Januar nicht mehr die Türen öffnen. „Eine Katastrophe für unsere Jugendlichen, die schon viele Beziehungsabbrüche hatten, die von vielen Systemen fallen lassen geworden sind, die mit Drogen oder psychischen Erkrankungen es in ihrem Leben nicht leicht haben“, so fasst die Leiterin der „Stellwerkstatt“ Daniela Ulbricht diese Entscheidung zusammen.

    Die Sächsische Aufbaubank (SAB) informierte die Einrichtung in einer „Vorabmitteilung“, dass die Einrichtung einen Ablehnungsbescheid erhalten werde. Das bedeutet: ab 1.1.2023 fällt die Finanzierung der Einrichtung durch das ESF-Förderprogramm weg. Seit 2008 ist die Einrichtung mit 90 Prozent gefördert worden. Es sollen damit Jugendliche ohne Schulabschluss und Perspektive für den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Das Jugendamt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hatte im August zugesichert, seinen Anteil der Finanzierung in Höhe von 10 Prozent weiter fortsetzen zu wollen.

    „Für uns als AWO Kinder- und Jugendhilfe war damit klar, wir können auch für die nächsten 2 Jahre dieses wichtige Angebot fortführen, 25 Jugendlichen aus der Region zum Schulabschluss begleiten und für den Arbeitsmarkt vorbereiten“, sagte Geschäftsführerin Claudia Grüneberg. „Um so mehr sind wir entsetzt, dass wir kurz vor Weihnachten und zwei Wochen vor Jahresende, über das Ende der Förderung informiert werden. Hier wird durch die SAB - ohne fachlichen Einblick und ohne Rückfragen - eine wichtige Stütze im Bereich der Jugendberufshilfe von heute auf morgen platt gemacht.“

    Die sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der „Stellwerkstatt“ und die sechs Honorarkräfte der Einrichtung sind von der Nachricht völlig überrascht worden. „Wir müssen nun erstmal versuchen, mit den Jugendlichen in Kontakt zu treten und dann gemeinsam im Januar den Kampf für unsere Einrichtung fortsetzen“, sagte Daniela Ulbricht. „Hier werden 14 Jahre Expertise kaputt gemacht, am schlimmsten für mich: für unsere 25 Jugendlichen fällt von heute auf morgen ihre Perspektive weg, da bricht eine Welt zusammen.“

  • 24.05.2022 | Kitty im Fokus

    Aufregender Tag bei uns in der AWO Produktionsschule "Stellwerkstatt". Das von YouTube bekannte "funk"-Dokumentationsformat "reporter" war zu Gast bei uns in Wehlen.

    Videograph und Journalist Kai Steinecke wandte sich an den Bundesverband Produktionsschulen. Aufmerksam auf das Konzept Produktionsschule geworden, wollte er wissen: Wie schaffen es Produktionsschulen, Schulabbrecherinnen zu erreichen und doch noch zum Schulabschluss zu begleiten? Was macht ihr eigentlich so anders? Wieso klappt bei euch, was an Regelschulen manchmal schief geht? Wie sieht euer Tagesablauf aus? Welche Geschichten haben die Produktionsschülerinnen und -schüler? Wie kommen sie zu euch? Was gefällt den Produktionschüler*innen an dem Konzept?

    Er war auf der Suche nach einer Produktionsschülerin/-schüler, die ihre/seine persönliche Geschichte mit der Öffentlichkeit teilen würde.
    Nun war es am Bundesverband Produktionsschulen die Person zu finden, die mutig genug ist, sich diesen sehr persönlichen Fragen mit Wort und Bild vor die Kamera zu stellen.

    Diese Frage ging an Kitty (Kerstin S.) aus der AWO Produktionsschule „Stellwerkstatt“. Sie war sofort bereit, weil sie ihre guten Erfahrungen und die Botschaft der Produktionsschule unbedingt an andere Jugendliche weitergeben wollte, die ähnliche Probleme haben. Vorab gab es viele Telefonate und ab und zu Zweifel: Wird das vielleicht zu persönlich, schaffe ich das so kurz vor den Prüfungen?

    Am 18.05.22 war es soweit. Ein Mietauto ohne Ortskenntnisse auf dem Elbradweg kündigte die Gäste aus Berlin an. Kitty wurde bereits mit einem Mikrophon bestückt, bevor sie die „Stellwerkstatt“ betrat. Den ganzen Tag wurde sie von Kai und einer Kamerafrau begleitet. Angefangen bei der alltäglichen Begrüßungsrunde ging es anschließend in die Wollwerkstatt. Dort erledigte Kitty ihre anliegenden Aufträge, wurde nebenbei mit Fragen gelöchert und weihte Kai ganz praktisch am Filztisch in die Geheimnisse des Nassfilzens ein. Beide kamen bei der Arbeit ins Gespräch. So hatte auch Kitty viele Fragen: Was hast du eigentlich für eine Ausbildung? Und, ist das nun ein Traumjob? Was sind deine Ziele?

    Im Interview mit Kittys Werkstattpädagogin ging es weiterhin darum, wie wir an die Jugendlichen rankommen, ihr Vertrauen gewinnen, sie weiterbringen können, was Regelschulen von uns übernehmen könnten, wo wir Mitarbeiter von Produktionsschulen Probleme im Schulsystem sehen. Alles Fragen, mit denen wir täglich konfrontiert sind, die aber selten konkret formuliert werden und auf Antworten warten.

    Nach einer letzten Drehsequenz an der Elbe fuhren Kitty, Kai und Kamerafrau anschließend in ihre frühere Schule in Freital, um der Frage nachzuspüren: Warum hat es dort für Kitty nicht funktioniert? Das war wirklich eine emotionale Herausforderung, zumal Kitty schon gegen Mittag Kopfschmerzen hatte.
    Heute hat Kitty bereits die schriftliche Englischprüfung hinter sich, ist das Filmmaterial den zweiten Tag im Schnitt und gibt es telefonisch immer wieder offene, neugierige Fragen zu beantworten. Die Veröffentlichung dieser Reportage, die bei uns für Aufregung gesorgt hat, ist für die zweite Juniwoche geplant. Wir sind sehr gespannt! (24.05.22 Ariane Flick)

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